Wie kann eine Familienaufstellung Probleme klären?

 

Die Methode hat verschiedene Namen wie Familienaufstellung oder Familienstellen, die anzeigen, wie die Methode zunächst angewandt wurde: meist wurde die (Herkunfts-)Familie aufgestellt. Eigentlich können aber viele Themen aufgestellt werden, deshalb wird sie auch einfach nur als Aufstellung bezeichnet oder als Systemisches Stellen oder Systemische Aufstellung. Das Systemische zeigt, dass in einer Aufstellung alles zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt. Das ist eine der Grundlagen der Methode: das Systemische. Die zweite Grundlage ist das Aufstellen – damit wird die innere Welt des Aufstellenden sichtbar gemacht. Der oder die Aufstellende ist die Person, um die es geht.

 

In der klassischen Variante bei der Aufstellung der Herkunftsfamilie können sich so Probleme zeigen, die aus diesem Zusammenhang stammen. Dies können Blockaden sein, Krankheiten, Beziehungsmuster oder andere Prägungen wie beispielsweise berufliche. Durch die Aufstellung werden die Zusammenhänge und Hintergründe oft klarer, weil sie in ihrer Vielschichtigkeit wahrgenommen werden können. Weiterhin können sich Ereignisse oder Gefühlszustände zeigen, sogenannte Familiengeheimnisse, die in der offiziellen Familienwelt nicht vorkommen.

 

Durch das zunehmende Bewusstwerden der Zusammenhänge können Blockaden geklärt und dadurch Probleme und Krankheiten gemindert werden oder ganz verschwinden.

 

Losgelöst von der Familie können bei den freien Varianten des Systemischen Stellens verschiedene Zusammenhänge aufgestellt werden: berufliche Situationen, soziale Konstellationen und individuelle Probleme wie Krankheiten. In der Aufstellung wird das Problem oder die Krankheit zum Anderen, zum Gegenüber und kann so aus der Distanz bewusster betrachtet werden. Beispielsweise können so Flugangst, Schlafstörungen, Asthma, Rheuma, Migräne aber auch alle anderen Möglichkeiten näher betrachtet und schrittweise gelöst werden.

 

Der Ablauf einer Familienaufstellung beginnt mit der Hauptperson, der aufstellenden Person. Sie sagt, welches Problem sie klären möchte. Die leitende Person der Aufstellung legt zusammen mit der oder dem Aufstellenden fest, welche Personen, Dinge, Ereignisse bei der Aufstellung beteiligt sein sollen. Bei einer Familienaufstellung sind das im Normalfall alle Beteiligten der Kleinfamilie und je nach Größe mehr oder weniger Personen der Großfamilie, eventuell auch noch andere besondere Bezugspersonen wie NachbarInnen, LehrerInnen oder Ähnliche.

 

Für die Personen oder Umstände, die am Problem beteiligt sind, werden stellvertretend andere Personen oder Dinge, die so genannten StellvertreterInnen, im Raum aufgestellt. Über die StellvertreterInnen artikuliert sich das Befinden der Personen oder Umstände, die sie vertreten. Als StellvertreterInnen können andere Menschen fungieren, aber auch mit dem Namen der Personen beschriftete Blätter, Steine, Puppen und ähnliches.

 

So zeigen sich Befindlichkeiten jeder und jedes Einzelnen und Beziehungen zwischen den Beteiligten. Durch die StellvertreterInnen kann gespürt und artikuliert werden, was sonst in Strukturen wie beispielsweise der Familie nicht deutlich ausgesprochen oder verdrängt wird — Familiengeheimnisse oder lange Vergessenes, manches kann endlich ausgesprochen, gehört und vor allem gefühlt werden.

 

Wichtig sind neben der Kommunikation der stellvertretenden Personen die im Anschluss an die Erstpositionierung vorgenommenen Positionsveränderungen. Sie zeigen weitere Aspekte auf und helfen, das Problem zu lösen. Die Kommunikation der Beteiligten und die Veränderung der aufgestellten Struktur werden fortgeführt, bis das Problem zu einem teilweisen oder vollständigen Abschluss gebracht werden kann. Das Wahrnehmen dieses Prozesses als zunehmende Bewusstwerdung und damit einhergehende Annahme der Realität kann für die betreffende Person Blockaden auflösen.

 

Durch das erweiterte neue Bild der Situation und die teilweise oder vollständige Auflösung der Blockaden kann die aufstellende Person die Aufstellung und damit ihr Leben selbstbestimmt gestalten. Die ursprünglichen Beschränkungen als Teil des Unbewussten sind durch das Aufstellen ins Bewusstsein getreten und nun kann sich die Person frei von den vormals unbewussten Zwängen bewegen.

 

Die Methode der Familienaufstellung bzw. des Systemischen Stellens kann in Einzelsitzungen oder in der Gruppe erfahren werden.

 

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