Migräne – was hilft?

MIGRÄNE – WAS HILFT?

Osteopathie, Psycho-Kinesiologie, Familienstellen / Systemisches Stellen, Basenbad, basische Ernährung und andere Lösungswege

 
Foto Nik Shuliahin on Unsplash

Jedes Problem und jede Krankheit sind individuell und meist komplex. Denn jede Person hat ihre ganz persönliche Situation und Ausgangslage. Trotzdem möchte ich hier versuchen, einige Aspekte der Problematik Migräne zu beleuchten und auf verschiedene Lösungsansätze hinzuweisen.

 

Was ist Migräne? Migräne kommt aus dem Griechischen (hemikraion) und bedeutet wörtlich “halber Schädel”. Circa 10% der Bevölkerung leidet an Migräne, wobei doppelt so viel Frauen wie Männer betroffen sind.

 

Allerdings wird die Dunkelziffer bei den Männern als hoch eingeschätzt, weshalb die offiziellen Zahlen die reale Mengenverteilung zwischen den Geschlechtern vielleicht nicht wirklich wiedergeben. Diese These wird gestützt von Studien, die zeigen, dass im Kindesalter Mädchen und Jungen gleichermaßen von Kopfschmerzen und Migräne betroffen sind.

 

Migräne ist bei Erwachsenen typischerweise durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden und halbseitigen Kopfschmerz gekennzeichnet, der von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit (Photophobie) oder Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie) begleitet werden kann. Bei manchen Patienten geht einem Migräneanfall eine Migräneaura voraus, während der häufig optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. Es sind aber auch motorische Störungen möglich.

 

Ich möchte hier vor allem auf die Ursachen eingehen, die Hinweise zu Lösungsmöglichkeiten geben. Grundsätzlich möchte ich zwischen den körperlichen und den seelischen Ursachen unterscheiden, wobei meiner Ansicht nach beide Ebenen auch durch Wechselwirkungen verbunden sind.

 

Zu den körperlichen Ursachen gehören neben organischen Veränderungen durch genetische Disposition, Krankheiten (Hirnhautentzündung und andere) und Unfälle auch Übersäuerung. Hilfen bei hirnorganischen Veränderungen können im alternativ-medizinischen Bereich Osteopathie, beispielsweise Cranio-Sacral-Therapie sein. Dies ist eine sehr sanfte Methode, die den Liquorfluss unterstützt. Dieser ist zentral für den Liquorkreislauf in Kopf und Gehirn verantwortlich und somit auch für den Austausch von Stoffen und den Kopfinnendruck. Entsprechend können hier auch Methoden wie Akupunktur, Chi Gong und andere sanfte Ausgleichsmethoden helfen.

 

Weiterhin auf der körperlichen Ebene ist der Säure-Basen-Haushalt zu nennen. Bei starker Übersäuerung neigen Menschen, die dafür anfällig sind, zu immer stärkeren Kopfschmerzen und zu Migräne. Relativ einfach ist bei Frauen ein Bezug zur Übersäuerung herzustellen. Der weibliche Säurehaushalt weist zyklusgemäße Schwankungen auf: vom Talpunkt nach der Menstruation eine permanente Steigerung mit Säurespitze zu Beginn der Menstruation. Treten die Migräneanfälle oft kurz vor oder in Zusammenhang mit der Menstruation auf, liegt eine Verbindung zur Übersäuerung sehr nahe.

 

In diesem Fall hilft das Basenbad, im Idealfall gehäuft ab Zyklusmitte bis zu den ersten Tagen der Menstruation, die Säurespitze abzuflachen. So treten oft schon nach kurzer Zeit, manchmal auch erst nach längeren Badephasen die Migräneanfälle in abgeschwächter Form oder überhaupt nicht mehr auf.

 

Als langfristige Basis bei Übersäuerung eignet sich zur Entsäuerung sehr gut in Ergänzung zum Basenbad eine Lebensweise, die basisch orientiert ist. Zu ihr gehören basische Ernährung, ein stressreduzierte Lebensweise, naturgemäße Körperpflege und eine ausgewogenes Maß an sportlichen Aktivitäten. Mehr dazu im Artikel Was ist Übersäuerung? Teil 1: Reintun

 

Auf der seelischen Seite, die nach meiner Erfahrung auf die körperliche einwirkt, können verschiedene Ursachen die Migräne (mit-)bedingen. Erlebnisse aus der Kindheit oder andere Blockaden können den Symptomkomplex verursachen oder in Zusammenhang mit körperlichen Aspekten verstärken.

 

In diesen Fällen können Methoden wie Psycho-Kinesiologie und Familienaufstellung, auch Systemisches Stellen genannt, helfen. Ich denke, dass alle Methoden helfen, die seelische Blockaden in Zusammenhang mit einer Symptomproblematik finden und lösen können. Welche Methode für welche Person geeignet ist, lässt sich meines Erachtens nicht pauschal sagen.

 

Beispielsweise lässt sich bei Psycho-Kinesiologie durch das Zusammenspiel von Kinesiologie und EMDR, einer der weltweit als erfolgreichster Traumatherapie anerkannter Methode, ursächliche Aspekte finden und lösen. Wobei es hier ebenso wie bei anderen keine pauschale Garantie für Heilung geben kann. Es kommt immer auf den Einzelfall, auf individuelle Problematik und den persönlichen Umgang der oder des Betreffenden an. Und auf den Menschen, der die Methode ausführt.

 

Eine weitere Methode, die individuellen Zugang und Lösung zu der Person ermöglicht, ist das Familienstellen, auch Familienaufstellung oder Systemisches Stellen genannt. Mit dieser Methode zeigen sich durch räumliches Stellen (Aufstellen) von Personen oder Zusammenhängen tieferliegende Aspekte der Beteiligten. Weiterhin lassen sich durch die räumlichen Beziehungen emotionale Beziehungen erkennen und verändern.

 

Wird die Ursache für die Migräne im Familienszusammenhang vermutet, kann das klassische Familienstellen angewandt werden. Hier wird die Familie der betroffenen Person aufgestellt. Ein weiterer Ansatz ist das direkte Aufstellen der Krankheit. Zu Beginn der Aufstellung, die hier eher Systemische Aufstellung genannt werden würde, wird die Person und ihre Krankheit, in diesem Fall die Migräne aufgestellt. So können sich im Laufe der Aufstellung ursächliche Aspekte der Migräne zeigen und aufgelöst werden. Je komplexer die Ursachen der Migräne, je mehr Schritte braucht die Aufstellung.

 

Nach meiner Meinung und Erfahrung scheint es mir wichtig, für die betroffene Person zuerst auf der körperlichen und seelischen Ebene zu sehen, in welchen Gebieten Ursachen für die Migräne liegen oder liegen könnten.

 

Oft ist dies mehr als ein Aspekt und am erfolgversprechendsten, auch in Bezug auf eine möglichst effektive und kurzfristige Hilfe, erscheint mir, das Problem von verschiedenen Seiten gleichzeitig anzugehen, beispielsweise mit einer basischen Kur (basische Ernährung kombiniert mit Basenbad) auf der körperlichen in Kombination mit Psycho-Kinesiologie und/oder Systemischem Stellen auf der seelischen Ebene.

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